Margot Friedlaender, Zeitzeugin des Holocausts, aufgenommen im Rahmen der Gedenkveranstaltung im Deutschen Bundestag fuer die Opfer des Holocaust. (Quelle: dpa/Florian Gaertner)

Brandenburg Berlin Margot Friedländer wird am Donnerstag in Weißensee beerdigt

Stand: 12.05.2025 16:35 Uhr

Für die Beisetzung der verstorbenen Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer wurden nun Ort und Termin bekannt gegeben. Bereits ab Dienstag können sich Berlinerinnen und Berliner in ein Kondolenzbuch eintragen.

Nach dem Tod der Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer soll die Beisetzung am Donnerstag, 15. Mai, auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee stattfinden.
 
Das bestätigte ein Sprecher der Margot Friedländer Stiftung dem rbb am Montag. Einzelheiten sollen noch bekannt gegeben werden.

Archivbild: Margot Friedländer, Zeitzeugin, Holocaust-Überlebende und Ehrenbürgerin von Berlin, verlässt während einer Gedenkveranstaltung des Berliner Senats und Abgeordnetenhauses im Fest- und Wappensaal des Roten Rathauses nach einer Lesung aus ihrem Buch «Versuch, dein Leben zu machen» die Bühne. (Quelle: dpa/Gollnow)
Trauer um Margot Friedländer: "Tief beeindruckende Persönlichkeit"
Margot Friedländer überlebte die Shoa und warnte immer wieder vor einem Wiedererstarken des Rechtsextremismus. Nach ihrem Tod bekunden Politiker und Prominente ihre Anteilnahme. In einem Kondolenzbuch kann sie bald jeder würdigen.mehr

Kondolenzbuch im Roten Rathaus

Im Roten Rathaus in Berlin-Mitte liegt ab Dienstagmorgen das Kondolenzbuch für die verstorbene Ehrenbürgerin Berlins aus, in dem Berlinerinnen und Berliner ihrer Trauer Ausdruck verleihen können. Zuerst wird sich der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) im Säulensaal in das Buch für Friedländer eintragen. Auf Wegner folgen die Präsidentin des Abgeordnetenhauses von Berlin, Cornelia Seibeld, und die Mitglieder des Senats.
 
Anschließend hat die Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich in das Kondolenzbuch einzutragen. Es wird bis Freitag, 16. Mai 2025, immer von 9.00 bis 18.00 Uhr im Roten Rathaus ausliegen.
 
Friedländer war vergangenen Freitag im Alter von 103 Jahren in Berlin gestorben. Sie engagierte sich bis zuletzt dafür, die Erinnerung an die NS-Verbrechen wach zu halten. Sie selbst hat das Konzentrationslager Theresienstadt überlebt. Nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierte sie in die USA, kam aber im Alter von 88 Jahren zurück nach Berlin.

Große Trauerfeier geplant

Die Margot Friedländer Stiftung hatte zudem angekündigt, demnächst die Eckdaten zu einer Trauerfeier für die Verstorbene bekannt zu geben. Sollten Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und hochrangige Vertreter jüdischer Verbände teilnehmen, hätte die Veranstaltung eine sehr hohe Sicherheitsstufe und müsste mit etwas zeitlichem Vorlauf und in Kooperation auch mit Berliner Polizei und Senat organisiert werden.
 
Weil Friedländer, die am Freitag starb, Berliner Ehrenbürgerin war, erhält sie automatisch ein sogenanntes Ehrengrab. Das Land würdigt mit Ehrengrabstätten Menschen, die zu Lebzeiten hervorragende Leistungen mit engem Bezug zu Berlin erbracht oder sich durch ihr überragendes Lebenswerk um die Stadt verdient gemacht haben.
 
Bei diesen inzwischen mehr als 680 Ehrengrabstätten auf den Berliner Friedhöfen übernehmen die Bezirke die Kosten für Pflege und Instandhaltung.
 
 

Sendung: rbb24 Inforadio, 12.05.2025, 17:00 Uhr