Eine Bedienung wischt einen Tisch in einem Restaurant ab.

Saarland Angst vor Pleiten: Gaststättenverband will schnell niedrigeren Steuersatz

Stand: 11.05.2025 17:51 Uhr

Ab 2026 soll für die Gastronomie der Steuersatz wieder auf sieben Prozent sinken. Doch das könnte für viele Gastro-Betriebe im Saarland zu spät sein, fürchtet der Hotel- und Gaststättenverband.

Die saarländische Gastro-Branche steht unter Druck, sagt der saarländische Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga). Sichtbar werde das etwa durch die Eigeninsolvenz des Sternerestaurants Gästehaus Klaus Erfort, des Handelshofs oder auch der Schließung des Café Kostbar in Saarbrücken.

Rettung sieht der Verband in der Senkung der Mehrwertsteuer, wieder zurück auf den verminderten Satz von sieben Prozent, der während Corona eingeführt wurde. Vergangenes Jahr hatte die damalige Ampel-Koalition den Steuersatz wieder zurück auf 19 Prozent erhöht.

Umsätze in der Gastro geringer als vor Corona

Der geringere Steuersatz ist im neuen Koalitionsvertrag von Union und SPD auch vorgesehen – aber erst ab Januar 2026. Für den Dehoga kommt die Maßnahme zu spät: „Jeder Monat, den man verstreichen lässt, kostet Existenzen“, sagt Michael Buchna, Präsident des Gaststättenverbands. Ein Rettungsring helfe Ertrinkenden nur, wenn er rechtzeitig komme.

Seit Jahresbeginn verzeichnet die Saar-Gastronomie nach Angaben des Dehoga deutliche Umsatzrückgänge, nicht nur zum Vorjahr, auch zu Vor-Corona-Zeiten. Deshalb bräuchten die saarländischen Gastwirte dringend zeitnahe finanzielle Entlastung. Was sich momentan im Saarland abspielt, ist nichts weniger als ein stilles Sterben der Gastfreundschaft – quer durch unser Land“, so Buchna.

Mindestlohn könnte kleinen Betrieben zusetzen

Zudem verweist der Dehoga auf mögliche weitere Herausforderungen für die Gastro. Komme der 15 Euro-Mindestlohn, könnten das vor allem kleine Betriebe vermutlich nicht stemmen.

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 12.05.2025 berichtet.

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