
Berlin Kaufpreise für Immobilien in Berlin ziehen wieder deutlich an
Die Zeiten sinkender Preise sind erst einmal vorbei: Wer eine Wohnung oder ein Haus kaufen will, für den wird es im Schnitt wieder teurer. Besonders in Großstädten ziehen die Preise deutlich an.
Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland ziehen wieder deutlich an - vor allem in Berlin und den anderen größten Städten. Das zeigen neue Zahlen des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP), der die wichtigsten Immobilienfinanzierer hierzulande vertritt.
Demnach waren Wohnimmobilien im ersten Quartal im bundesweiten Schnitt 3,6 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. In den sieben deutschen Metropolen verteuerten sie sich den Zahlen zufolge um 4,6 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2024.

"Mangel an Wohnraum wird immer größer"
An der Spitze lagen Köln und Frankfurt am Main mit einem Plus von je 5,2 Prozent, gefolgt von Berlin (4,9), Hamburg (4,6) und München (4,5).
"Der Mangel an Wohnraum wird immer größer", sagte VDP-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt: "Für die neue Bundesregierung und das Bundesbauministerium könnten die Herausforderungen in der Wohnungspolitik kaum größer sein." Der Koalitionsvertrag enthalte vielversprechende Ansätze, nun zähle die Umsetzung.
Gemessen am Vorquartal, dem Schlussquartal 2024, stiegen die Immobilienpreise in den Metropolen um 1,8 Prozent - auch das mehr als im bundesweiten Schnitt (1,2 Prozent), so der VDP. Er legt regelmäßig Immobilienzahlen vor, die auf Transaktionen von über 700 Banken basieren.
Immobilien haben sich nach jahrelangem Boom seit dem Höhepunkt 2022 spürbar verbilligt. Auslöser war ein starker Zinsanstieg, der Kredite teurer machte. Viele Menschen konnten sich die eigenen vier Wände nicht mehr leisten, Verkäufer mussten ihre Preisvorstellungen senken. Besonders groß fiel den Zahlen zufolge im Bundesschnitt nun der Preisanstieg bei Mehrfamilienhäusern aus - ein Zeichen, dass Investoren wieder stärker engagiert sind.
Auch die Mieten stiegen den Angaben zufolge kräftig: Die Neuvertragsmieten in Mehrfamilienhäusern kletterten binnen Jahresfrist um 4,3 Prozent im Bundesschnitt und um 4,4 Prozent in den Metropolen, darunter am stärksten in Berlin mit fast 5,0 Prozent.
Entwicklung dürfe nicht überbewertet werden
Der Anstieg zu Jahresbeginn dürfe aber nicht überbewertet werden, sagte VDP-Hauptgeschäftsführer Tolckmitt. So habe sich das Umfeld getrübt - etwa durch den Zollstreit mit den USA und den Anstieg der Kapitalmarktzinsen, die Immobilienkredite verteuern.
Auch die Zahlen des Immobilienindex Greix, der auf Angaben von Gutachterausschüssen basiert und vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel (IfW) veröffentlicht wird, dokumentieren den Anstieg der Preise: Wohnimmobilien in Deutschland haben sich demnach binnen zwölf Monaten so stark verteuert wie seit Mitte 2022 nicht mehr.
Im ersten Quartal des laufenden Jahres hätten sich besonders Eigentumswohnungen in Metropolen wie Köln, Berlin und Stuttgart verteuert, hieß es auch in der Auswertung. Dafür wurden notariell beglaubigte Verkaufspreise der Gutachterausschüsse nach wissenschaftlichen Standards für 21 Städte und Landkreise ausgewertet.