
US-Präsident Trump in Saudi-Arabien "Ich glaube wirklich, wir mögen uns sehr"
Viel Pomp und eine persönliche Begrüßung des Kronprinzen: In Saudi-Arabien ist US-Präsident Trump herzlich empfangen worden. Die ersten Milliardendeals sind auch schon unterschrieben.
Bei seiner ersten großen Auslandsreise seit seinem erneuten Amtsantritt ist US-Präsident Donald Trump in Saudi-Arabien von einem großen Aufgebot aus Vertretern des Königshauses und der Geschäftswelt empfangen worden. Als Trumps Präsidentenmaschine von saudi-arabischen Kampfjets eskortiert in Riad landete, begrüßte Kronprinz Mohammed bin Salman ihn persönlich am Flughafen.
Saudi-Arabien ist Trumps erste Station bei seiner vor allem den Wirtschaftsbeziehungen gewidmeten Reise durch die Golfregion. Auf den herzlichen Empfang am Flughafen folgte in Riad ein pompöser Empfang am Königspalast. Trumps Präsidentenlimousine wurde von einer Reitergarde begleitet. Nach einem Gang durch die weiten Flure des prächtigen Gebäudes begrüßte Trump Dutzende saudi-arabische Regierungs- und Wirtschaftsvertreter.

Pomp für Trump: der US-Präsident in Riad.
Trump und bin Salman unterzeichnen Wirtschaftsabkommen
Der US-Präsident wird auf seiner Reise von wichtigen Kabinettsmitgliedern und Wirtschaftsvertretern begleitet, darunter Außenminister Marco Rubio und Berater Elon Musk. Nach seiner Teilnahme an einem Gipfeltreffen der Golfstaaten wollte Trump zusammen mit Musk bei einem Investorenforum auftreten. Bin Salman hatte bereits im Januar zum Amtsantritt von Trump Investitionen in Höhe von 600 Milliarden Dollar (derzeit gut 538 Milliarden Euro) in den USA zugesagt.
Trump und bin Salman unterzeichneten zunächst einen Wirtschaftsvertrag und verfolgten dann, wie ihre Minister eine Reihe von Abkommen per Handschlag besiegelten. Zu den Vereinbarungen gehören eine Zusammenarbeit im Energiebereich, Zusammenarbeit in Justizfragen, die Unterstützung der Zollbehörden und die Zusammenarbeit zwischen dem Smithsonian Museum und saudischen Einrichtungen.
Dazu vereinbarten beide Länder Rüstungsgeschäfte im Wert von 142 Milliarden Dollar. Saudi-Arabien soll demnach Rüstungsgüter und -dienste von mehr als einem Dutzend US-Unternehmen aus dem Bereich Verteidigung erhalten. Dabei geht es unter anderem um eine Modernisierung der saudischen Luftwaffe, Abwehrsysteme und den Schutz von Grenzen, Seewegen und Kommunikationssystemen.
Trump bezeichnet bin Salman als Freund
Trump betonte bei dem Besuch auch seine guten Beziehungen zum Kronprinzen. "Ich glaube wirklich, wir mögen uns sehr", sagte der Republikaner bei einem kurzen gemeinsamen Auftritt vor dem Beginn bilateraler Gespräche in Riad.
Den Kronprinzen bezeichnete er als Freund. Er habe sich erneut dafür entschieden, das Königreich auf seiner ersten offiziellen Auslandsreise als Präsident zu besuchen, weil Saudi-Arabien versprochen habe, 600 Milliarden Dollar in den USA zu investieren. Das könne man auch auf eine Billion Dollar steigern, scherzte Trump.
Weiter nach Katar und die Emirate
Beim saudi-amerikanischen Investitionsforum betonte der saudische Investitionsminister Chalid al-Falih die wachsenden Wirtschaftsbeziehungen beider Länder. "Während Energie weiterhin ein Grundpfeiler unserer Beziehung bleibt, haben sich die Investitionen und Geschäftsmöglichkeiten im Königreich vervielfacht", sagte Falih. "Wenn Saudis und Amerikaner ihre Kräfte bündeln, geschehen sehr gute Dinge."
An dem Forum nahmen auch die Finanzminister beider Länder, Scott Bessent und Mohammed Al Dschadaan, sowie Blackrock-Chef Larry Fink und Blackstone-CEO Stephen Schwarzman teil.
Kein Zwischenstopp in Israel
Saudi-Arabien ist das erste Ziel einer viertägigen Nahostreise des Präsidenten. Die US-Regierung hat erklärt, sie wolle die Reise nutzen, um im Laufe dieser Woche Wirtschaftsabkommen mit den Saudis sowie mit den Regierungen von Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten auf den Weg zu bringen. Dazu sollen Abkommen in Bereichen wie Luftfahrt, Verteidigung, Energie und Künstliche Intelligenz geschlossen werden.
Anders als bei seiner ersten Auslandsreise während seiner ersten Amtszeit 2017 wird Trump seine aktuelle Nahost-Reise nicht für einen Zwischenstopp in Israel nutzen. Israelische Regierungsvertreter spielten diese Entscheidung öffentlich herunter. In Israel wachsen jedoch Zweifel an Trumps Loyalität zu dem eigentlich engen Verbündeten der USA.
Warnungen aus Iran
Unterdessen warnte Irans Generalstabschef Mohammad Bagheri mit Blick auf den Trump-Besuch in der Region vor einer Aggression gegen sein Land. Jeder Angriff werde zu einer entschiedenen Vergeltung führen, zitierte ihn die iranische Nachrichtenagentur Nournews. Bagheri fordert die Nachbarländer des Iran auf, während des Besuchs von Trump neutral zu bleiben.
Derzeit gibt es Verhandlungen der USA mit dem Iran über das Atomprogramm der Regierung in Teheran. Trump hat mit militärischen Schritten gedroht, falls die diplomatischen Bemühungen scheitern. Israel hat wiederholt deutlich gemacht, dass der Iran niemals in den Besitz von Atomwaffen kommen dürfe.