Marco Rubio und Donald Trump (Foto vom 24. März 2025)

Umstrittene Urananreicherung USA kündigen neue Sanktionen gegen Iran an

Stand: 13.05.2025 05:33 Uhr

Zwischen Washington und Teheran gibt seit Wochen Gespräche über das iranische Atomprogramm. Die USA fordern dabei ein Ende der Urananreicherung - der Iran zeigt sich dazu nicht bereit. Nun sollen neue US-Sanktionen kommen.

Inmitten der andauernden Atomgespräche mit dem Iran haben die USA neue Sanktionen gegen Teheran angekündigt und dies mit der Fortsetzung iranischer Aktivitäten begründet. "Der Iran baut sein Atomprogramm weiter aus", sagte Außenminister Marco Rubio einen Tag nach dem Ende einer Verhandlungsrunde zwischen ranghohen Vertretern beider Länder im Oman.

Teheran führe "Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten mit doppeltem Verwendungszweck" aus. Diese Aktivitäten bezögen sich "auf Kernwaffen und Trägersysteme für Kernwaffen", erklärte Rubio weiter. Er fügte hinzu, dass der Iran das einzige Land der Welt ohne Atomwaffen sei, das Uran auf einen Reinheitsgrad von 60 Prozent anreichere.

Sanktionen gegen drei Iraner und ein Unternehmen

Die Maßnahmen richten sich dem US-Außenministerium zufolge gegen drei iranische Atomprogramm-Vertreter sowie das iranische Unternehmen Fuya Pars Prospective Technologists, das Verbindungen zu der iranischen Militär-Forschungsorganisation SPND unterhalte.

Das auch als Ideal Vacuum bekannte Unternehmen habe versucht, "von ausländischen Lieferanten Ausrüstungen zu beschaffen und im eigenen Land herzustellen, die für die Forschung und Entwicklung von Kernwaffen verwendet werden könnten", hieß es dazu aus Washington.

Mit den Sanktionen wird jegliches Vermögen der betroffenen Personen und Organisationen in den USA eingefroren, die Zusammenarbeit mit ihnen ist verboten.

USA und Iran verhandeln über Urananreicherung

Die Atomgespräche zwischen den USA und dem Iran laufen seit dem 12. April. Am Sonntag schlossen Washington und Teheran die vierte Runde ab und vereinbarten weitere Verhandlungen. Es handelt sich um die ranghöchsten Gespräche zwischen beiden Ländern, seit sich die USA während der ersten Amtszeit von Präsident Donald Trump (2017-2021) aus einem internationalen Atomabkommen mit dem Iran zurückgezogen hatten. 

Ein hochrangiger US-Regierungsvertreter sagte nach dem jüngsten Treffen in Omans Hauptstadt Maskat, Washington sei "ermutigt" vom Verlauf des Treffens, das drei Stunden gedauert habe. Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Esmail Bakai, schrieb im Onlinedienst X von "schwierigen" Gesprächen. Aus den Äußerungen der iranischen Seite war keine Bereitschaft zum von den USA geforderten Verzicht auf die Urananreicherung zu vernehmen.

Der Iran reichert mittlerweile Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent an - was um ein Vielfaches über dem 2015 vereinbarten Grenzwert von 3,67 Prozent liegt. Das Land verteidigt dies auch als Reaktion auf das Ende des internationalen Atomabkommens. Für die Herstellung von Atomwaffen ist auf 90 Prozent angereichertes Uran nötig.