Ein Polizist untersucht ein ausgebranntes Auto in Oldenburg, eine Person in Feuerwehrmontur steht daneben.

Niedersachsen Nach Brandserie in Oldenburg: Beschuldigte wieder frei

Stand: 12.05.2025 18:29 Uhr

Nachdem in Oldenburg mehrere Autos gebrannt haben, geht die Polizei von Brandstiftung aus. Drei Männer im Alter von 19 und 20 Jahren waren vorübergehend festgenommen worden, sind nun jedoch wieder frei.

Die Freilassung begründet die Staatsanwaltschaft eigenen Angaben zufolge damit, dass der dringende Tatverdacht vorläufig nicht nachweisbar sei. Das heißt jedoch nicht, dass die drei Männer nicht für die Brände verantwortlich sein könnten. Sie werden laut Staatsanwaltschaft nicht mehr als dringend tatverdächtig eingestuft, sondern als Beschuldigte geführt. Nun müsse weiter ermittelt werden.

Ermittler durchsuchen mehrere Objekte

In der Nacht zu Sonntag war es im Oldenburger Stadtgebiet den Angaben der Polizei zufolge an sechs Orten zu Feuern gekommen. Die Ermittler gehen aufgrund der Anzahl der Brände und der zeitlichen Nähe davon aus, dass die Feuer vorsätzlich gelegt wurden, sagte die Polizei dem NDR Niedersachsen. Im Laufe der Ermittlungen hatten die Beamten unter anderem die Wohnungen der drei jungen Männer durchsucht und Beweismittel sichergestellt. Auch Betäubungsmittel hätten sie in den durchsuchten Objekten gefunden.

Vier Fahrzeuge ausgebrannt, zwei beschädigt

Bei der Brandserie, die laut Polizei ab etwa 1.45 Uhr begann, seien vier Fahrzeuge vollständig ausgebrannt, darunter mehrere Autos und ein Kleinbus. Zwei weitere nebenstehende Fahrzeuge seien durch die starke Hitzeentwicklung beschädigt worden. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, ereigneten sich die Brände in der Landwehrstraße, der Uferstraße und der Rheinstraße. Sie wurden noch in der Nacht von der Feuerwehr gelöscht.

Unbekannte werfen Molotowcocktails auf Streifenwagen

Wie die Polizei weiter mitteilte, hatten Unbekannte zudem versucht, einen Streifenwagen auf dem Gelände eines Karosseriebauers mit zwei Molotowcocktails in Brand zu setzen. Dies sei jedoch nicht gelungen. Auf dem Schlossplatz seien überdies zwei Mülltonnen und eine angrenzende Tanne in Flammen aufgegangen, hieß es.

Polizei prüft Zusammenhang zum Fall Lorenz A.

Der Zentrale Kriminaldienst ermittle wegen Brandstiftung und versuchter Brandstiftung "in alle Richtungen", hieß es. Demnach wird ebenfalls geprüft, ob die Fahrzeugbrände politisch motiviert oder etwas mit dem Aktionstag für den getöteten Lorenz am Sonntag zu tun hatten. Auch einen Zusammenhang mit Bränden nach einer Demonstration Ende April werde geprüft. Über die Schadenshöhe machte die Polizei bislang keine Angaben. Zeugen werden weiterhin gebeten, sich unter der Telefonnummer (0441) 79 04 115 zu melden.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 12.05.2025 | 07:00 Uhr