Bärbel Bas

Nachfolge von Esken Arbeitsministerin Bas will SPD-Chefin werden

Stand: 12.05.2025 13:38 Uhr

Nach dem Rückzug von SPD-Co-Chefin Esken sortieren sich die Sozialdemokraten neu. Arbeitsministerin Bas kündigte an, für den Parteivorsitz zu kandidieren. Co-Chef Klingbeil sagte, er wolle mit ihr künftig eine Doppelspitze bilden.

Die neue Arbeitsministerin Bärbel Bas will auch SPD-Co-Vorsitzende werden. Sie kündigte an, mit Unterstützung von Präsidium und Vorstand beim Parteitag Ende Juni zu kandidieren.

Die frühere Bundestagspräsidentin galt seit Längerem als interessiert und als Favoritin für den Posten. Bas gehört dem linken Parteiflügel an, genießt aber auch bei der konservativen Parteiströmung des "Seeheimer Kreises" Respekt. Zudem kommt sie aus dem starken Landesverband Nordrhein-Westfalen, der sich in der letzten Wahlperiode zu wenig in Berlin berücksichtigt sah.

Neues Führungspersonal bei der SPD: Bas will Co-Parteivorsitzende werden, Klüssendorf Generalsekretär

Nicole Kohnert, ARD Berlin, tagesschau, 12.05.2025 16:00 Uhr

Für eine vielfältige Gesellschaft

Bas kündigte an, sie wolle soziale Gerechtigkeit, Bildungsgerechtigkeit und eine moderne, vielfältige Gesellschaft ins Zentrum ihrer Arbeit stellen. "Und für mich, auch aus der Erfahrung als Bundestagspräsidentin, will ich sagen, der Kampf, unsere Demokratie zu schützen, ist ein weiterer Auftrag, den ich auch mit der SPD zusammenführen will."

Der Weg für eine Kandidatur der Arbeitsministerin ist frei, weil die umstrittene bisherige Co-Chefin Saskia Esken gestern ihren Verzicht auf eine neue Kandidatur erklärt hatte.

Klingbeil will erneut kandidieren

Der andere amtierende Parteichef, Finanzminister Lars Klingbeil, will im Juni ebenfalls antreten und mit Bas eine Doppelspitze bilden. Er lobte sie als "starke Ministerin, starke Nordrhein-Westfälin und starke Frau".

In der Partei gibt es allerdings Kritik an Klingbeils Machtfülle, zumal er die Wahlniederlage mitverantworten muss.

Neuer SPD-Generalsekretär soll der 33-jährige Tim Klüssendorf werden. Er gehört wie Bas zur Parteilinken. Der Posten war freigeworden, da Matthias Miersch zum Fraktionschef gewählt wurde.

Klingbeil: "Über eine Legislatur hinausdenken"

Klingbeil machte klar, dass man damit auch über die Wahlperiode hinausplane. "Wir wollen mehr sein als eine Regierungsbeteiligung", sagte er. "Die SPD ist eine Partei, die immer auch den Anspruch hat, programmatisch über eine Legislatur hinauszudenken."

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 12. Mai 2025 um 10:00 Uhr.