
Mann mit US-Staatsbürgerschaft Hamas kündigt Freilassung weiterer Geisel an
Die Hamas hat mitgeteilt, einen Israeli mit US-amerikanischer Staatsangehörigkeit aus ihrer Gewalt freizulassen zu wollen. Er könnte freikommen, während US-Präsident Donald Trump in den kommenden Tagen die Region besucht.
Die Terrororganisation Hamas will eigenen Angaben nach einen israelisch-amerikanischen Doppelstaatler aus ihrer Gewalt freilassen. Sie habe in den vergangenen Tagen mit den USA in Kontakt gestanden. Die Freilassung des entführten Soldaten Edan Alexander sei Teil der Bemühungen, ein Gaza-Abkommen zu erreichen, teilten die Islamisten mit.
Der US-Sondergesandte für den Nahen Osten, Steve Wittkoff, bestätigte der Nachrichtenagentur AP, dass die Hamas sich zu einer Freilassung von Alexander bereit erklärt habe. US-Präsident Donald Trump begrüßte die Ankündigung. Er sei "all jenen dankbar, die zu dieser monumentalen Nachricht beigetragen" hätten, erklärte er. "Hoffentlich ist dies der erste der letzten Schritte, die notwendig sind, um diesen brutalen Konflikt zu beenden", fügte er an.
Die Familie des 21-Jährigen teilte mit, sie stehe im engen Kontakt mit der US-Regierung und sei über die Entwicklungen informiert worden.
Freilassung als Geste gegenüber den USA
US-Präsident Donald Trump wird in den kommenden Tagen in der Region erwartet. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu teilte mit, die USA hätten Israels Führung die Absicht der Hamas mitgeteilt, den Mann ohne jegliche Bedingungen freizulassen - als Geste gegenüber den Amerikanern. Dieser Schritt werde nach Ansicht der USA voraussichtlich zu Verhandlungen über ein Abkommen führen, das Israel schon in der Vergangenheit akzeptiert habe.
Bereits vor zwei Monaten hatte die Hamas vorgeschlagen, den Soldaten im Rahmen eines Deals freizulassen. Die israelische Regierung bezeichnete das Angebot der Hamas aber als ungenügend. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete, Israel sei an den Verhandlungen nicht beteiligt gewesen und müsse im Gegenzug auch keine palästinensischen Häftlinge freilassen.
Ehemalige Geiseln berichten von Folter
Alexander, der als Soldat an der Grenze zum Gazastreifen eingesetzt war, war bei dem beispiellosen Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt worden. Er sei in der Geiselhaft eine Zeit lang angekettet und gefoltert worden, meldeten israelische Medien unter Berufung auf Berichte zuvor freigelassener Geiseln. Der Mann wurde in Tel Aviv geboren, wuchs aber im US-Bundesstaat New Jersey auf. Nach der Schule kehrte er nach Israel zurück und wurde Soldat.
58 israelische Geiseln befinden sich weiterhin in der Gewalt der Islamisten, 34 von ihnen sind nach Angaben der israelischen Armee tot.